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Die ganz große Liebe

Die meisten von uns haben eine bestimmte Vorstellung davon, was die große Liebe ist. Fast jeder von uns hat es erlebt, wenn es anfängt im Bauch zu kribbeln und das Herz wild pocht. Wir ständig die Nähe zu der einen Person suchen. Wir durchlaufen verschiedene Phasen vom Schwärmen bis hin zum Verliebtheitsein.

Es gibt aber Anzeichen, die den Unterschied deutlich machen, ob es sich um Verliebtheit oder um wahre Liebe handelt.

 

Schluesselherz LiebeDie große Liebe versteht Unterschiede

Wahre Liebe ist an keine Bedingungen geknüpft. Wir dürfen nicht davon ausgehen, dass unser Partner sich verhält, wie wir es tun würden. In der Liebe wird gerade das Anderssein des Partners geschätzt.

Wahre Liebe kennt keine Kriterien

Jeder von uns hat bestimmte Erwartungen an eine Beziehung. In der Liebe muss nur das Gefühl stimmen. Da muss ein Mensch keine bestimmten Kriterien erfüllen. Wir lernen unseren Partner mit all seinen Macken kennen, aber auch lieben. Unsere Erwartungen rücken dabei in den Hintergrund.

Liebe dominiert unsere Gefühlswelt

Wie sagt man so schön? In der Liebe nehmen wir jedes Risiko in Kauf verletzt zu werden. Kein anderes Gefühl kann die wahre Liebe unterdrücken. Haben wir erst den Richtigen gefunden, ist die Verbindung allgegenwärtig. Natürlich wollen wir vorsichtig sein und keine emotionale Verletzung eingehen. Doch die große Liebe fährt unseren Schutzwall herunter. Die Liebe lässt uns keine Entscheidungsfreiheit. Sie dominiert jegliches Gefühl.

LiebespaarWollen statt müssen

Eines der wichtigsten Indizien für die große Liebe: Niemand zwingt uns zu etwas. Wir müssen nichts, aber wollen. Den Partner brauchen wir nicht. Wir wollen ihn. In der echten Liebe muss nichts erzwungen werden. Alles geschieht auf freiwilliger Basis.

Kein Egoismus – Aus Ich wird Wir

In der Natur des Menschen liegt es zunächst seine eigenen Bedürfnisse an erster Stelle zu setzen. Doch lieben wir wahrhaftig, steht das Glück des anderen verstärkt im Fokus. Plötzlich rücken unsere Bedürfnisse in den Hintergrund – Aus dem Ich wird ein Wir.

Die perfekte Beziehung gibt es nicht

Jede Beziehung erlebt Höhen und Tiefen. Selbst in der wahren Liebe gibt es das. Der Unterschied besteht jedoch im Gefühl.

Liebe ist Arbeit

Eines dürfen wir nicht vergessen, die Liebe lässt uns viele Dinge freiwillig tun und dennoch müssen wir sie pflegen. Wir müssen uns immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass die Liebe etwas besonderes ist. Sie darf nicht als selbstverständlich angesehen werden.

Die Chemie der Liebe

Paare und BrautpaarEvolutionär betrachtet dient die Liebe der Sicherung unserer Fortpflanzung. Wissenschaftlich gesehen macht die Liebe es einfacher Paare zu bilden. Die Liebe – eine chemische Reaktion im Gehirn, an denen Neurotransmitter wie Dopamin, Serotonin und Noradrenalin beteiligt sind, verändern unsere Gefühlswelt.

Was passiert im Gehirn?

Der Dopamin- und Noradrenalinspiegel steigen an und beeinflussen unser Belohnungssystem. Gleichzeitig sinkt der Serotoninwert im Gehirn. Diese Konstellation sorgt dafür, dass unser einziges Ziel es ist die Aufmerksamkeit dieses einen bestimmten Menschen zu bekommen. Das Dopamin lässt uns an kleine Details der Person erinnern. Noradrenalin speichert immer wieder neue Reize ab und der niedrige Serotonspiegel sorgt für unsere zwanghaften Gedanken. Die anfängliche Verliebtheit kann man mit der Befriedigung einer Sucht verglichen werden. Es gleicht dem, was bei einem Kokain Konsumenten im Gehirn geschieht.

Welche Gehirnareale spielen eine Rolle?

Zwei Gehirnareale stehen im direktem Zusammenhang mit der Liebe. Zum einen ist es Area tegmentalis ventralis, in der Dopamin ausgeschüttet wird. Dadurch entsteht die Euphorie. Zum anderen ist es Nucleus caudatus, der Bereich der für die Leidenschaft zuständig ist.

Verlangen, Liebe und Eifersucht

Liebespaar lachendVerlangen und Liebe sind zwei verschiedene Dinge. Natürlich haben wir verlangen nach der Person, die wir lieben. Besonders in den ersten Jahren. Aber sich zu jemanden hingezogen fühlen, heißt nicht gleichzeitig die Person zu lieben. Beim Verlangen wird eine erhöhte Menge an Testosteron freigesetzt, wenn wir verliebt sind und unsere Dopamin- und Noradrenalinsekretion angestiegen ist.

Aus Verlangen kann Liebe werden, muss aber nicht zwingend sein. Der erhöhte Testosteronwert kann dieses Gefühl erzeugen, da vermehrt Neurotransmitter  ausgeschüttet werden. Beziehungen die aus Verlangen geführt werden, stört es nicht, wenn der Partner noch weitere Beziehungen eingeht. Anders verhält es sich bei der Liebe.

Bei der Verliebtheit besteht eine Besessenheit geliebt zu werden. Wir analysieren alles was der andere macht. Sobald wir den Eindruck haben, von unserem Partner nicht beachtet zu werden, kann die Besessenheit zu Eifersucht führen. Ein Zeichen welches für Unsicherheit steht. Evolutionär lässt sich dies für beide Geschlechter so erklären: Männer haben Angst davor fremden Nachwuchs aufzuziehen und Frauen haben Angst davor allein erziehend zu sein.

Wenn die Liebe stirbt

Frau mit Schuhen in der HandKriselt es in der Partnerschaft wird mehr Dopamin freigesetzt, weil wir kämpfen. Wenn die Belohnung ausbleibt, wird Amygdala aktiviert und Wut macht sich breit. Die Wut führt dazu, dass sich die Liebe in Hass verwandelt. Letztendlich führt der Verlust zur Resignation und eine tiefe Traurigkeit überkommt uns. Wir müssen mit der Tatsache zurecht kommen nicht mehr geliebt zu werden. Hervorgerufen wird die starke Niedergeschlagenheit und Traurigkeit durch das drastische absinken der Dopaminwerte. Dadurch werden wir darauf vorbereitet wieder von vorne beginnen zu können.

Gibt es ein Verfallsdatum für die Liebe?

Die Wissenschaft hat herausgefunden, dass wir monogame Wesen sind auf sukzessive Art und Weise – mit einem Verfallsdatum von etwa vier Jahren. Rein evulotionär und wissenschaftlich gesehen wäre der Hintergedanke unsere DNA im Laufe der Zeit durch Nachwuchs auf der Welt zu verbreiten. Nur weil einige biologische Fakten gegen eine lebenslange Partnerschaft sprechen, ist es dennoch nicht unmöglicht. Es gibt Paare, die die Liebe ewig halten.

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