Die meisten Beziehungen scheitern aus dem selben Grunde

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6. Juli 2021

“In einer guten Beziehung können die Partner sowohl über alles ganz offen reden – als auch über alles ganz offen schweigen.” Ernst Ferstl

Eigentlich sollte man doch denken, dass eine Beziehung endet aufgrund mangelnder Gefühle. Die Wahrheit jedoch sieht anders aus. Es wird sich nicht getrennt, weil plötzlich die Liebe verschwunden ist. Hier sind ganz andere Faktoren am Werke, die die meisten Beziehungen zum scheitern bringen. Der Hauptgrund, der jede Beziehung ins wanken bringt, ist die mangelnde Kommunikation.

Einige werden sicherlich denken, “Ja, aber wir reden doch!” Es gibt einen Unterschied zwischen reden und reden! Die Basis einer guten Kommunikation besteht nicht nur aus mit Bedacht gewählten Worten, sondern beinhaltet weit mehr.

Miteinander kommunizieren ist wichtig

Kommunikation umfasst mehrere Punkte, die immer miteinfliessen.

  • Die Mimik
  • Die Körperhaltung
  • Die Gestik
  • Der Blickkontakt
  • Der Inhalt unserer Botschaft
  • Die Stimmmodulation

“Es kommt nicht nur darauf an, was wir sagen, sondern wie wir es sagen!”

Die Beziehung in ihrer Kommunikation

Der Ton macht bekanntlich die Musik. Es ist menschlich, dass man aufgrund bestimmter Gefühlsausbrüche manchmal unbedachte Worte wählt. Manchmal schlagen wir einfach den falschen Ton an und stossen so ungewollt dem Gegenüber vor den Kopf. Im seltenen Fall analysieren wir im nachinein die Situation und versuchen die “gescheiterte Kommunikation” geradezubiegen. Doch selbst, wenn man sich im nachinein entschuldigt und einen Neuversuch startet, scheitert man oft da auch wieder.

Was ist da also los?

Wir können zwar steuern was und wie wir etwas sagen, jedoch nicht welche Worte davon der Partner hört und für sich interpretiert. Häufig werden Botschaften völlig missinterpretiert beiderseitig.

Das Geheimnis einer erfolgreichen Beziehung

In einer Beziehung ist es wichtig dem anderen seine Gefühle, Wünsche und Bedürfnisse mitzuteilen. Schliesslich kann der andere keine Gedanken lesen. Dabei ist es egal, wie lange man sich kennt. Positive Formulierungen in der “Ich-Form” und freundlicher Stimme sowie Gestik werden vom gegenüber richtig interpretiert und ernst genommen.

Verallgemeinerungen, Vorwürfe und Beschuldigungen hingegen sind kontraproduktiv. Denn hier macht man den Partner für die Lage verantwortlich. Vielen ist nicht klar, dass gerade diese Art von Kommukation zu nichts führt. Außer, dass beide Seiten irgendwann völlig genervt sind und nur noch ihre Ruhe haben wollen. Im besten Fall fallen dann Sätze wie, “Mit dir kann man eh nicht reden! Das ist dein Charakter!” Es folgen nur noch Schuldzuweisungen und Zwist.

Beziehungskonflikte sind unvermeidbar! Richtiges Streiten lernen und die Beziehung festigen!

Beziehungsprobleme lassen sich in einer Partnerschaft nicht vermeiden, aber man kann sie reduzieren durch eine vernünftige verbale Kommunikation. Streiten in einer Beziehung verhindert nicht nur größere Beziehungsprobleme, sondern dient auch unserer körperlichen Gesundheit laut neuer Studie. Ungelöste Probleme in einer Beziehung führen zu Stress und sogar zu erhöhtem Blutdruck.

Wie streitet man richtig miteinander?

Genau wie bei der normalen Kommunikation ist es wichtig bei sich zu bleiben. Das heißt man verwendet die Ich-Form. Jeder Satz der mit "ich" beginnt macht klar, dass der Sprechende von sich spricht. Sätze die mit "Du" beginnen werden in der Regel zu oft für Schuldzuweisungen benutzt. Da mauert das Gegenüber meist oder reagiert mit einer verbalen Attacke zurück. Genau DAS wollen wir nicht erreichen!

- Sachlich bleiben und auf konkrete Situationen hinweisen
- Den anderen ausreden lassen
- Rückfragen stellen, was beim anderen angekommen ist
- Ehrliches Interesse zeigen und respektvoll bleiben bzw Wertschätzung entgegen bringen
- Klare "Nein's" formulieren
- Keine Manipulationen starten
- Klar die Wünsche äußern
- Kompromisse anbieten
- Den Streit in der "Ich-Form" führen
- Fehler und Schwächen zugeben und entschuldigen
- Nach einem Streit den Blick wieder auf das Positive in der Beziehung lenken
- Verallgemeinerungen vermeiden "immer" oder "nie"
- Ruhige Tonlage und keine agressive Gestik und Mimik
- Streit bis zum Ende ausführen, ohne das einer vorher den Raum verlässt
- Zuhören einander
- Verständnis füreinander aufbringen

Streit der schadet! So bitte nicht!

- Kein Recht- & Machtgehabe ausüben
- Keine Vergangenheitsgeschichten hervorkramen
- Keine allgemeine Kritik ausüben
- Keine Vorfwürfe
- keine Abwertung, Missachtung und Respektlosigkeit gegenüber dem Partner
- Nicht auf Schwächen und Wunde zielen
- Partner nicht ausreden oder zu Wort kommen lassen
- Keine agressive Gestik, Mimik oder Stimme
- Keine Versöhnung nach dem Streit

Es ist völlig normal, wenn zwei Menschen zusammenleben, dass hin und wieder gestritten wird aufgrund unterschiedlicher Bedürfnisse und Erwartungen. Wichtig ist daher eine vernünftige Kommunikation zu führen, um Beziehungsprobleme zu vermeiden, die nur entstehen durch Vorwürfe oder weil man den anderen bewusst oder unbewusst angreift. Damit eine gute Kommunikation zustande kommt, müssen beide daran arbeiten.

Es ist nicht einfach, wenn man in einem alten Verhaltensmuster feststeckt. Es ist wie mit allen Dingen, die man zuvor nie richtig angegangen ist, üben, üben und nochmals üben. Alles ist erlernbar, man muss es nur wollen. Es ist ein Stück harte Arbeit, aber ist man den Weg gegangen, wird man feststellen, dass plötzlich alles viel einfacher läuft.

Manche Paare sprechen gar davon, dass sie sich nun blind verstehen. Die Vorraussetzung des "Blindverstehens" basiert auf einer funktionierenden Kommunikation. In den seltensten Fällen sind Paare selbstreflektiert. Oft nehmen sie nur ihre eigene "Realität" wahr und nicht die des anderen oder die objektive Realtität. Nicht umsonst gibt es Paartherapien oder Coachings, um eine gute Basis der Kommunikation für einander zu schaffen.

Das Thema Kommunikation und Beziehung ist für mich selber auch eine Hürde, die es zukünftig zu überwinden gilt. Ich ertappe mich immer wieder dabei, dass ich in mein altes Verhaltensmusterfalle.

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