Sind Depressionen heilbar?
Ich bin kein Mediziner und somit darf ich keine Heilversprechen geben. Ich kann nur meine Erfahrungen an dich weitergeben. Ich würde mich selber als noch nicht geheilt betrachten. Aber ich bin auf dem Weg, weil ich penibel auf meine Ernährung und Nahrungsergänzungsmittelzufuhr achte. Nur dadurch allein sind schon meine Verstimmungen deutlich zurückgegangen. Ich erlebe die Depression nicht mehr so intensiv wie früher, wo ich auf meine Ernährung nicht so intensiv geachtet habe. Die regelmäßige Yogapraxis unterstützt den Effekt. Wenn ich mich komplett auf Yoga einlasse und ins spüren sowie in den Atemfluss komme, verändert sich mein Zustand. Ein wunderschönes Gefühl, und vorallem Frieden stellt sich in mir ein. Dieser Frieden ist ein Geschenk für mich, denn dann beginne ich das Leben aus einer anderen Perspektive wahrzunehmen.
Du musst mit dir und der Depression sehr geduldig sein. Eine Heilung oder eine Verbesserung des Zustandes geschieht nicht von heute auf morgen. Es ist ein Prozess, der mit sehr viel Disziplin verbunden ist. Du musst ein Ziel vor Augen haben, einen Wunsch oder einen Sinn finden, der dich dazu bringt “dein Wunder” wahr werden zu lassen. Du musst daran glauben, dass alles möglich ist. Unabhängig davon was Mediziner oder andere sagen. Du musst ins Vertrauen kommen. Ich kann aus tiefster Überzeugung dir sagen, alles ist möglich. Wünsche werden wahr. Nur sind die Erfüllungen von ihnen nicht an Raum und Zeit gebunden.
Während einer Klangmeditation lernte ich eine Yogalehrerin kennen, die zuvor als Rechtsanwältin gearbeitet hatte. Sie liebte ihren Job, der sehr stressig war. Obwohl sie ihre Tätigkeit liebte, wurde sie krank, weil der negative Stress überwog. Krebs wurde bei ihr diagnostiziert im Endstadion. Es gab keine Heilung laut der Ärzte. Eine Chemotherapie hätte ihr Leben nur ein wenig verlängert. Das war der Zeitpunkt, wo sie erwachte. Sie wollte ihre letzten paar Monate genießen und eine Weltreise noch machen. So gab sie alles auf, handelte entgegen der Ärzte und begab sich auf Reise. Sie besuchte in Asien Tempel, Mönche und lernte die Yogapraxis. Sie begann ein völlig anderes Leben als zuvor. 8 Jahre später kam sie zurück nach Deutschland und ging zu einer Nachuntersuchung. Der Krebs war weg und die Ärzte standen vor einem Rätsel. Ich lauschte den Worten dieser beeindruckenden Frau und bekam Gänsehaut.
Eine andere Geschichte, die ich erfuhr war von einer Frau, die in einer gewaltätigen Beziehung lebte und manisch depressiv war. Irgendwann wachte sie auf und fasste den Entschluss gesund zu werden. Ihr Ziel war es ihren Sohn glücklich zu sehen mit einer schönen Kindheit, ohne kranker Mutter. Täglich praktizierte sie Affirmationen und spezielle Übungen. Sie krempelte ihr Leben komplett um. Wir waren zusammen in einer Facebook Gruppe und jeder bekam diese Veränderung mit. Heute führt sie ein selbstbestimmendes Leben.
Mir hat es sehr geholfen mich mit anderen Betroffenen auszutauschen und über Erfolge sowie Misserfolge zu sprechen. Unter Gleichgesinnten herrscht einfach ein anderes Verständnis. Hätte ich mich nie auf die Suche nach Heilung und inneren Frieden finden gemacht, wäre ich nicht da, wo ich jetzt bin. Ich habe akzeptiert, dass die Depression und Hashimoto ein Teil meines Weges sind. Ich bin aber im Vertrauen, dass sie irgendwann nicht mehr meine Begleiter sein müssen. Der jetztige Weg zeigt, dass sie mich immer weniger begleiten.
Warum schreibe ich den Text zu diesem ernsten Thema?
Ich möchte Betroffenen Mut machen, weil ich aus eigener Erfahrung weiß, wie schlimm Depressionen sind. Es gab eine depressive Phase in der ich vier Jahre extrem litt. Es war so schlimm, dass ich mich täglich mit dem Tod befasste. Ich fühlte mich innerlich leer, war nicht mehr in der Lage irgendeine Emotion zu fühlen. Vier Jahre lang lebte ich, wie eine funktionierende Maschine ohne Gefühle. Man könnte meinen nichts zu fühlen wäre befreiend, aber das ist nicht so. Ich kann nicht in Worte fassen, wie ich das begreiflich erklären soll, aber durch diese Leere erscheint das Leben noch wertloser.
Viele sehen Erkrankungen als eine Art Bestrafung an. Ich verstehe das, denn es erging mir auch so. Aber dieser Gedanke hilft nicht weiter. Also ist es besser, ich versuche es als Chance zu sehen. Heilung bedeutet einen neuen Blickwinkel einzunehmen und das Unmögliche möglich zu machen. Es geht nicht immer um komplette Heilung, aber darum das beste aus der Situation zu machen. Die Frage ist doch; Was willst du? Wer bist du? Und: Wer willst du in diesem Leben sein?