Ist Liebe nur ein Gefühl? Ist es möglicherweise nur ein chemischer Cocktail aus Hormonen, oder einfach nur ein aufeinander treffen zweier Seelen, die eine tiefe Verbundenheit auf seelischer, geistiger und körperlicher Ebene verspüren?

Ich hatte jüngst angenommen, dass es nur eine Liebe gibt. In meiner Vorstellung – Dank Disney – glaubte ich an das große romantische Märchen der Liebe. Ich nahm an, dass mein Traummann irgendwann vor mir stehen würde, und ich das ganz große Feuerwerk erleben würde. Eine Mischung aus Disney und einer Prise Audrey Hepburn, Klassiker wie “Breakfast bei Tiffany”.

Das Leben beschenkte mich mit einigen Knallern. Männer, die anfänglich wie Prinzen daher kamen. Und am Ende stellte sich heraus, dass es lediglich eine murrende Kröte war, nicht einmal ein Frosch! Hach, manchmal ist das Leben schon recht spitzfindig. Aber ich will mich gar nicht beklagen, denn jede Kröte lehrte mich an Erfahrungen reicher zu werden. Sie brachte mich zum Reflektieren und zur Erkenntnis, dass die Liebe viel mehr ist, als das, was ich angenommen habe.

Die wissenschaftliche Liebe

Rein wissenschaftlich betrachtet erscheinen Verliebte wie Junkies – einfach “voll drauf!” Im Gehirn läuft das limbische Belohnungssystem auf Touren. Andere Gehirnareale reduzieren ihre Aktivität, wie etwa dem präfrontalen Cortex. Er ist für das rationales Denken zuständig.

Leidenschaftliche Liebe bringt den Körper und insbesondere das Gehirn in Zustände, die einer Sucht gleichen. Das Glückshormon Dopamin übernimmt die Kontrolle unseres Denkvermögens. Es lebe die Euphorie! Gleichzeitig sinkt bei den meisten Verliebten der Serotoninspiegel. Verliebtheit gleicht einer Zwangsstörung, denn die Gedanken kreisen nur noch, um die eine Person, auf die man fixiert ist.

Verliebtsein und Liebe sind grundverschieden

Dank des Hormoncocktails nehmen wir alles ganz anders wahr und handeln dementsprechend anders als gewöhnlich. Die Entscheidungen finden über andere Nervenbahnen plötzlich statt.

Dauert die Beziehung länger an, gewöhnt sich der Körper an die Rauschzustände und die Euphorie nimmt ab. Die neuronale Verarbeitung läuft weniger über das Lustzentrum ab, sondern über ein Gehirnareal, das Gefühle verarbeitet. Kuscheln, Küssen und Zweisamkeit führen dazu, dass der Dopaminrausch mit mehr Oxytocin und Vasopressin ersetzt wird. Aus blinder Verliebtheit wird eine reifere Beziehung. Die Liebe betrifft das ganze Gehirn, sie ist ein dynamisches Phänomen im Gegensatz zum Verliebtsein.

7 Formen der Zuneigung

Die Liebe hat mehrere Abstufungen. Sie ist facettenreich und unterscheidet sich in ihrer Art sowie auch hormonell.

  • Eros – Die leidenschaftliche und körperliche Zuneigung
  • Philia – Die freundschaftliche auf geistiger Ebene Art von Zuneigung
  • Agape – Die bedingungslose, höchste und reinste Form der Zuneigung
  • Storge – Die familiäre und vertrauensvolle Liebe zwischen Menschen
  • Ludus – Die spielerische und flirtende Liebe
  • Pragma – Die lebenslange pragmatische und rationale Zuneigung
  • Philautia – Die gesunde Dosis der Selbstliebe

Die Liebe in seiner Definition

Unsere spätere Interpretation von der Liebe wird bestimmt aus der Summe unserer Erfahrungen seit der Geburt. Sie ist eine eigenständige Kraft, die sich aus vielen Namen zusammensetzt wie Wertschätzung, Respekt, Ehrlichkeit, Vertrauen, Toleranz, Loyalität und vielem mehr.

Damit wir die Liebe wahrnehmen können, setzt es voraus, dass wir uns selbst reflektieren. Wenn wir jemanden lieben, begegnen wir diesem Menschen auf Augenhöhe, geben ihm Raum und sind interessiert daran, lösungsorientiert (Beziehungs-) Probleme anzugehen.

Die Liebe aus spiritueller Sicht

Hier geht es nicht um die physische Liebe an sich, sondern man spricht von der Seelenliebe, die noch unterteilt werden kann, in die Zwillingsseelenliebe und Dualseelenliebe.

Was ist die Seelenliebe?

Als Seelenliebe beschreibt man eine tiefe Verbundenheit und Liebe zweier Menschen. Sie ist nicht körperlicher oder sexueller Natur, die Verbindung erfolgt ausschließlich über die Seelen.

Aus spiritueller Sicht besteht diese Verbindung bereits über viele Erdenleben oder sie hat sich durch diese Zeit hinentwickelt. Ab der ersten Minute empfinden zwei Menschen eine noch nie da gewesene, tiefe Liebe und Verbundenheit. Sie ergänzen sich und leben in vollkommenem Einklang miteinander. Nichtsdestotrotz wird das eigene Ich desöfteren für Schwierigkeiten sorgen, die dem Paar widerspiegeln, an sich arbeiten zu dürfen, um die Seelenliebe für immer aufrechtzuerhalten. Das Ego auf der Erde bedeutet Reflektion zu lernen und neue Sichtweisen einzunehmen, lernen um mit dem Seelenpartner zu wachsen.

Was bedeutet Liebe für dich?

Für mich ist der interessanteste Aspekt, dass es einen wissenschaftlichen Unterschied zwischen Verliebtheit und Liebe gibt. Denn ich habe schon immer an die Liebe an sich geglaubt, und sie nicht nur für einen biochemischen Cocktail gehalten. Intuitiv hat mir mein Bauchgefühl immer ein Wissen vermittelt, dass die Liebe etwas mit der Seelenverbindung zu tun hat. Umso schöner finde ich zu erfahren, dass meine Ahnung in die Richtung ging.

Der einzige Wermutstropfen ist die Tatsache, viel Energie und Zeit in Frösche investiert zu haben. Schöner und einfacher wäre es gewesen, wenn man seinen Seelenpartner zeitiger getroffen hätte, um sich all die anderen unnötigen Erfahrungen zu ersparen. Sicherlich lehren unschöne Erfahrungen, aber es ist nicht von der Hand zu weisen, dass man sich an diese nicht gern zurückerinnern möchte.

Das Wichtigste im Leben an sich ist es jedoch der wahren Liebe zu begegnen, sie zu erleben, zu leben und durch sie zu dem zu werden, was man im Grunde tief in sich trägt, einem liebevollen Lichtwesen.

„Mit der wahren Liebe verhält es sich wie mit Geistererscheinungen: alle Welt redet davon, aber nur wenige haben sie gesehen.“

(François de La Rochefoucauld)

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