Spätestens seit der beliebten Serie “Game of Thrones”, die in Teilen der wunderschönen Altstadt Dubrovnik gedreht wurde, ist Kroatien kein Geheimtipp mehr. Das osteuropäische Land mit einer lang gezogenen Küste am Adriatischen Meer ist seit Jahren unter Natur- und Kulturliebhaber der Inbegriff für erholsame Urlaube. Besonders bekannt ist Kroatien für seine Campingdörfer. Es gibt einfache Campingplätze von einem Stern bis hin zu Premium Camping de Luxe im 5 Sternesegment.
Camping ohne Reservierung?
Kroatien mit einbegriffen den Inseln bietet rund 6.000 Küstenkilometer und von den mehr als 500 Campingplätzen liegen die meisten nahe der Küste. Berühmt ist der Mittelmeeranrainer für seine vielseitige Landschaft mit romantische Sandbuchten und Felsen. Die große Vielzahl an Campingmöglichkeiten bedarf nicht zwingend einer Reservierung. In unserem Urlaub während der Sommerferien zeigte sich, dass wir überall einen Platz ohne Probleme bekamen.
Anbei möchte ich jedoch anmerken, dass wir in einem sehr luxuriösen Camper unterwegs waren mit Komfort, der für ein paar Tage auch ohne Wasserversorgung und Landstrom auskam. Dennoch empfiehlt es sich bei den Campingplätzen darauf zu achten, dass die Plätze Strom, Wasser und Duschmöglichkeiten bereit halten. Jedes Campingdorf hat eine Informationsanlaufstelle, so dass man sich über die Gegebenheiten ein Bild machen kann.
Welche Campingroute nimmt man von Deutschland aus nach Kroatien?
Wir sind von Schleswig-Holstein aus direkt auf die Autobahn durch Österreich und Slowenien über die A9 nach Kroatien gefahren. Die Fahrt dauerte etwa 15 Stunden. Je nach dem wie die Verkehrslage sich verhält. Ratsam ist es eine Übernachtung in Österreich zu machen. Denn die A9 ist sehr monoton und Pausenzeiten sind immens wichtig, da bei so einer langen Reise die Konzentrationsfähigkeit schwindet. Schliesslich möchte man sicher ans Ziel kommen. Wir nutzten mehrere kleine Pausen auf Raststätten, die an der Autobahn lagen. Unsere größte Pause hielten wir in Nürnberg am Franken-Center. Im Sommer herrschten bundesweit unterschiedliche Corona Regeln und prompt begangen wir einen Fauxpas. In dem Center gab es eine FFP2 Maskenpflicht.
Das hatte zur Folge, dass ich aus dem Center geworfen wurde und nicht auf meinen Freund warten durfte, der sich in einem Geschäft noch befand. Das kuriose an der Sache war dabei, dass der Wächter selbst nur eine medizinische Maske anstelle der FFP2 Maske trug. Irgendwie ein Widerspruch in sich. In Coronazeiten bietet es sich also an beide Maskenarten immer parat zu haben.bUnsere erste Übernachtung mit dem Camper war am Golfclub Zell am See. Ein wunderschöner Golfclub mit einem atemberaubenden Panorama. Das Gebirge und die Landschaft sind einfach nur beeindruckend. Für Golfspieler eine einzigartige Spiellandschaft.
Campingplätze & Orte während unserer Route durch Kroatien
Campingplatz Valkanela
Auf Empfehlung eines Bekannten war dieser Campingplatz unser erster Anlaufpunkt. Camping Valkanela liegt in einer wunderschönen Bucht zwischen den Orten Vrsar und Funtana direkt an einem 3 km langen Strand mit etwa 2000 Campingplätzen.
Valkanela im Schnellüberblick
- Kies- bzw. Kieselstrand mit teils betonierten Liegeflächen
- ca. 4 km vom Stadtzentrum Vrsars entfernt
- wunderschöner Blick auf die Brijuni-Inseln
- seichter Einstieg ins Meer möglich, behindertengerechte Ausstattung
- schattenspendende Bäume
- Dusche und Umkleidekabine
- Liegestuhl- und Sonnenschirmverleih
- Verleih von Tretbooten, Kajaks, Surfbrettern
- Pool
- Aquapark
- Beachvolleyball, Trampolin, Billard, (Tisch-)Tennis
- Fahrradverleih
- Kinderspielplatz
- Strandbar, Café, Restaurant, Supermarkt, Kiosk
- Strand gehört zum Resort Valkanela
- Teils kostenfreies W-LAN
Die Stadt Vrsar – die Stadt der Skulpturen
Die Verbundenheit der Welt und ganz Europa wird erst einem bewusst, wenn man einen genaueren Blick auf die Geschichte und Arbeiten bestimmter Orte wirft. Die Natur bietet uns viele Rohmaterialien, sowie die vergessenen Klippen von Montraker. Dort gibt es einen Steinbruch und von dort wurden die Steine in aller Welt gebracht, um Bauten zu fertigen. Die bedeutsamsten Gebäude Venedigs wurden aus diesen Steinen erbaut. Besonders Kunstliebhaber werden Vrsar für sich entdecken. Der weltbekannte Künstler Dusan Dzamonja baute einen Skulpturenpark von 30.000 Quadratmetern. Die Skulpturen sind riesig und bestehen aus verschiedenen Metallen wie z.B. Bronze, Eisen, Stahl oder Aluminium. Der Komplex beinhaltet eine Werkstatt, Galerie und einen Raum für Umgebungsausstellungen. Malereiinteressiere sollten unbedingt die Kunstgalerien in der Kirche St. Antonius von Padua, der Kirche St. Fosca und Stadtmuseum von Vrsar besuchen. Dort befinden sich mittelalterliche Fresken und Bodenmosaike aus der Spätantike.
Die schönste Aussicht von Vrsar ist vom Glockenturm aus. Die Stadt hat auch einen eigenen Palast, den man besuchen kann. Die Burg Vrsar ist ein ehemaliger Palast und Wohnsitz des Bischofs von Porec, der Vrsar regierte. Sie ist das höchste und größte historische Gebäude in dieser Gegend. Übrigens der berühmteste Romantiker Giacomo Casanova hatte einige Zeit in Vrsar verbracht. Die Küste bei Vrsar zählt 18 Inseln. Die Bucht von Lim ist eine ins Meer versunkene Talsenke, die fast 13 Kilometer lang ist und kann bequem per Rad erkundet werden. Diverse Sportaktivitäten sind vor Ort ebenfalls möglich.
Funtana – das Dorf der Süßwasserquelle
Der Name kommt nicht von ungefähr. Hier herrscht ein mildes Klima, das Meer ist glasklar und sauber. Neben Segelmöglichkeiten bietet der Ort für Adrenalin-Junkies Fallschirmspringen, Freiklettern, Paragliding oder Tauchgänge zu Höhlen, Riffe und Schiffswracks.
Funtana hat zwei Denkmäler, die einen Besuch wert sind. Der Borisi-Palast und die Bernhardiner-Kirche. Seit dem Mittelalter war das Dorf auch berühmt für Salzproduktion, Fischerei und Kalksteinbrüche. Interessant ist auch der Dino-Park.
Pula
Pula ist die größte und älteste Stadt Istriens mit einer Prise römischen Zeitgeist. Den größten Bekanntheitsgrad hat die Stadt erhalten durch das alte Amphitheater, welches das sechstgrößte seiner Art weltweit ist. Während der Sommermonate findet in der Arena und auch an verschiedenen Plätzen jede Menge Veranstaltungen sowie Ausstellungen von Kunst und Kultur, Musikkonzerte bis hin zu faszinierenden Filmfestspielen statt.
Die Insel Cres und die Hauptstadt Cres
Die Insel Cres liegt im nördlichen Teil der Region Kvarner Bucht. Im Norden setzt man per Fähre von Brestova nach Porozina auf Cres über. Die Altstadt Cres ist venezianisch geprägt. Gut zu erkennen an der hübschen Stadtloggia, dem Uhrturm und der pastellfarbenen Häuser an der Promenade. Zahlreiche Cafés und Restaurants laden zum Zeit vergessen ein.
Tipps
- Olivenöl aus Cres für zuhause unbedingt kaufen
- Besuch bei der Olivenmühle
- Bauernmarkt besuchen und frische saisonale Produkte kaufen
- Den kleinen Fischmarkt ab 7 Uhr bis vormittags aufsuchen. Früh kommen.
- Sehr gutes Eis gibt es beim Cafe-Bar BACIO am Uhrturm
- RIVA das Fischrestaurant für Fischliebhaber ein muss
- RUTA CRES Souvenirs aus heimischer Schafwolle
- Bootsverleih, auch kleine Motorboote ohne Führerschein bei den Tourismusagenturen
- Kayaks und SUPs werden nebenan beim Camping Covacine verliehen
- Honig aus Cres kaufen oder als Souvenir mitbringen. Er kommt aus einer unberührten Natur. Imkerfamilie Dragoslavić
Mali Lošinj
Mali Losinj befindet sich inmitten der Insel Losinj, in einer geschützten Augustusbucht. Der Ort hat sich im Laufe der Jahrhunderte von einer kleinen Gemeinde, zu einer Kleinstadt mit über 7.000 Einwohner entwickelt. Im Laufe der Jahre und Dank des milden Klimas entwickelte sich der Ort zu einem der beliebtesten Urlaubsorte in der Kvarner Bucht.
Während unserer Reise durch Kroatien und meinem Faible für Inseln, habe ich mich in diesen Ort verliebt. Ich erinnere mich noch genau als wir übernächtigt abends den Ort erreichten. Die Laternen und Lichter der Häuser gaben dem Ort etwas magisches. Ich fühlte mich wie in einem Märchen am Ende der Welt.
Besonders atemberaubend ist die Hafenkulisse. Schiffe und Boote aller Art zieren das Hafenbecken und eine Vielzahl an Restaurants, Cafés, Tavernen, Konobas, Boutiquen und Souvenirgeschäfte laden zum Bummeln ein. Kulturinteressierte oder Aktivurlauber kommen hier auch auf ihre Kosten. Denn der Ort bietet viele Sehenswürdigkeiten und Bildergalerien sowie Wassersportarten an.
Aktivitäten
- Wasserpark Aquasplash
- Wassersportzentren
- Reitgelegenheiten
- Go-Kart-Bahn
- Rund- und Panoramaflüge
- Taxiflüge zu Städten auf dem europäischen Festland
- Wander-, Spazier- und Fahrradwege
- Tennis
- Beachvolleyball
- Fussball
Ich muss hier an der Stelle noch einmal betonen, dass dieser Ort mein Highlight unserer Reise war, ohne hierbei den Leser beeinflussen zu wollen. Nichtsdestotrotz haben alle Plätze Kroatiens so viel zu bieten. Ich hätte mir nie erträumen lassen, dass dieses Land so unglaublich schön und vielfältig ist. Eine Rundreise durch das Land mit seinen Inseln kann ich nur wärmstens empfehlen, auch wenn man dafür lange Fahrtzeiten in Kauf nehmen muss.
Baška & Baška Beach Camping Resort
Baška befindet sich in einer Bucht im südöstlichsten Teil der Insel Krk, die über eine Brücke mit dem Festland verbunden ist. Die Krk-Brücke ist 45 km von Baška entfernt. Der Ort versprüht Urlaubsfeeling. Obwohl es sehr touristisch zugeht, stockt einem der Atem, sobald man den Strand betritt. Auf der einen Seite die Felsenlandschaft und auf der anderen Seite das Stadtpanorama mit dem Hafen. Ich konnte mich gar nicht satt sehen. Wir haben die Zeit genutzt auf dem Stand-Up Paddle alles zu erkunden, weil zu dem Zeitpunkt als wir dort waren, der Strand einfach uns zu überfüllt schien.
Nahe des Strandes befindet sich das Baska Beach Camping Resort mit direktem Zugang zum Strand. Am Abend nutzten wir die Zeit am Hafen entlang zu flanieren. An dieser Stelle möchte ich anmerken, dass das Essen in allen Ortschaften in denen wir gespeist haben, immer frisch und lecker zubereitet war.
Omisalj
Die einzige Siedlung, welche in der Bucht von Rijeka von allen Seiten aus sichtbar ist, ist Omišalj. Auf einer Höhe von 85 Metern dominiert sie auf der nordwestlichen Seite der Insel Krk. Unsere letzte Anlaufstelle bevor wir Richtung Festland weiterfuhren. Dort war unser nächster Stop Rijeka.
Rijeka
Rijeka ist die Hauptkulturstadt Europas. Dank der idealen geografischen Lage hatte sich die Stadt im 19. Jahrhundert zu einer der grössten Hafenstädte entwickelt. Sie war aber auch eines der finanziellen Mittelpunkte im ehemaligen Jugoslawien. So war unser letzter Stop hier, bevor wir Richtung Heimat fuhren. Ein bisschen Wehmut blieb, denn ich wäre gerne noch länger in Kroatien geblieben. Ich hätte gern noch die vielen Wasserfälle, die Stadt Split und die vielen Parks gesehen. Definitiv ist Kroatien eine weitere Reise wert.
Hier geht es zu den Campingplätzen.
